Protagonisten
Ausgehend von der Hauptfigur Ana Ionescu-Aslan führt Bunica den
Betrachter zu anderen Menschen, anderen Leben, anderen Wirklichkeiten.
Elena Ivanus
Postbotin
Gelu Voican-Voiculescu
Revolutionär & Mitorgani- sator der Exekution
Costel Gramada
Kabinensteward
Alexandrou Paleologu
Schriftsteller und Politiker
Familie Greaga
Alteisensammler
Maria, Iulian, Nicolette
Bauern
Anca Kosoveanu
Ingenieurin in Pension
Gheorghe Tartacuta
Ingenieur der FAUR Werke Bukarest
Elena Ivanus, Postbotin
Arbeitet seit Jahren als Postbotin, lebt mit Mann und zwei Kindern in Bukarest. Während der Revolution trägt sie Telegramme aus und gerät immer wieder zwischen die kämpfenden Fronten. Heute ist sie enttäuscht davon, dass sich ihr Leben im Vergleich zu vor der Revolution nur wenig verändert hat.
Gelu
Voican-Voiculescu,
Revolutionär und Mitorganisator der Exekution
Schriftsteller und Geologe, Dissident unter Ceaucescu. Während der Revolution `89 wird er zu einer zentralen Figur: er organisiert die Exekution von Nicolae und Elena Ceaucescu und wird Vize-Premierminister unter dem ersten postkommunistischen Präsidenten Iliescu. In den Jahren nach der Revolution verschwindet er von der politischen Bildfläche, heute lebt er als rumänischer Botschafter in Tunesien.
Costel Gramada, Kabinensteward
Ist 27 Jahre alt und musste sein Studium aus Geldmangel abbrechen. Acht Monate im Jahr arbeitet er nonstop zwischen den USA und Alaska auf einem amerikanischen Kreuzschiff. Das Geld, das er auf dem Schiff verdient, investiert er seit Jahren in den Kauf einer Wohnung. Doch der ursprüngliche Besitzer, der vor 50 Jahren enteignet worden war, verlangt nun sein Eigentum zurück.
Alexandrou Paleologu,
Schriftsteller und Politiker
Der Parlamentarier war unter Ceaucescu fünf Jahre lang im Gefängnis. Er bekannte sich nach der Revolution öffentlich dazu, ein Spitzel der Securitate gewesen zu sein. Seinem hohen Alter zum Trotz versucht er, die demokratische Entwicklung Rumäniens zu unterstützen. In Bunica stellt er sich einer Straßendemonstrantin, die verzweifelt Gerechtigkeit einfordert.
Familie
Greaga, Alteisensammler
Die Roma-Familie ist jeden Tag in Bukarest unterwegs, um Alteisen aufzusammeln – von Kochtöpfen bis hin zu alten Autos. Pro Tag kommt die Großfamilie auf etwa drei Euro Verdienst. Seit kurzem dürfen sie nicht mehr mit dem Pferdewagen durch die Hauptstrassen von Bukarest fahren – eine existentielle Bedrohung für die Alteisensammler. In Bunica geraten sie in eine hitzige Diskussion mit Ana Ionescu und anderen Passanten – und Welten prallen aufeinander.
Maria,
Iulian und Nicolette, Bauern
Die Familie hat über Generationen hinweg den Ertrag ihrer Felder nach Bukarest verkauft. Nach der Enteignung durch das kommunistischen Regime wurden sie zu Fabrikarbeitern. Heute bearbeiten sie ihr Land wieder. Nur etwa 50 Kilometer von Bukarest entfernt findet sich der Betrachter in einer Landschaft wieder, wo Pferdewägen das Straßenbild dominieren. Ihr größter Wunsch: ein kleiner Traktor.
Anca
Kosoveanu, Ingenieurin in Pension
War die leitende Agrarspezialistin in der landwirtschaftlichen Kooperative von Berceni. Heute ist der Betrieb in privater Hand, die Bauern haben sich aber wieder zu einer Kooperative nach kommunistischem Vorbild zusammengeschlossen. Die Glashäuser ohne Dach zeugen von der Revolution `89, als die Bauern das Glas zu ihrem Privatbesitz erklärt und mit zu sich nach Hause genommen haben.
Gheorghe Tartacuta,
Ingenieur der FAUR Werke Bukarest
Sieht sich als Teil der alten Generation kommunistischer Werksarbeiter. Die FAUR-Werke Bukarest zählten seit den 20er Jahren zu den wichtigsten Stahlwerken Europas. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs finden sich kaum mehr Abnehmer, nur noch wenige Menschen arbeiten heute in den riesigen Maschinenhallen. Wo früher Lokomotiven produziert wurden, herrscht jetzt gespenstische Ruhe.




